Reisebericht Costa Rica 1994

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Manuel Antonio

Der folgende Reisebericht enthält Auszüge aus dem Tagebuch von Nadine & Christoph Maggi.

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27. Tag, Do den 4. August
Bereits um 5 Uhr 15 ging der Wecker. Um 6 Uhr waren wir beim Morgenessen und um 6 Uhr 30 war das Taxi zum SANSA-Büro abfahrtsbereit. Hatten wir gedacht! Christoph wunderte sich noch als der Hotelportier sagte, es dürfe nicht mehr als 11 Dollar bis zum "Aeroporte" kosten. Christoph dachte immer noch über die 11 Dollar nach, die für die kurze Strecke viel zu viel gewesen wären. Da realisierte er erst, dass der Portier "Aeroporte" gesagt hatte und der Taxichauffeur jetzt wohl zum Flughafen fahren wolle. Bis wir dem Chauffeur klar gemacht hatten, dass wir nur zum SANSA-Büro wollten, kostete es uns einige Nerven. Wir waren noch rechtzeitig angekommen, doch der Bus, der uns zum Flughafen bringen sollte, hatte 15 bis 20 Minuten Verspätung. Am Flughafen warteten wir etwa eine Stunde bis wir ins Flugzeug einsteigen konnten. Wir flogen mit einer zweimotorigen Propellermaschine.
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Das Flugzeug hatte etwa 20 Sitze, wobei bei unserem Flug nur 8 Plätze besetzt waren. Die Flugzeit betrug etwa 20 Minuten und wir bezahlten pro Person SFr.35.- Wir flogen nicht allzu hoch, so dass wir die herrliche Aussicht geniessen konnten. In Quepos gelandet, wurden wir mit einem Taxibus für etwa SFr.3.50 zum Hotel Manuel Antonio gebracht. Wir wollten für eine Nacht im Hotel bleiben und danach auf dem kleinen Campingplatz zwischen Palmen und Bananenstauden unser Zelt aufstellen. Doch weil es häufig geregnet hatte und der Boden sumpfig war, beschlossen wir, im Hotel zu bleiben.
Das Hotel wurde im Stil der 30-er Jahre erbaut. Leider wurde es im Laufe der Jahre nicht gut unterhalten. Der Besitzer des Hotels, zudem auch ein Restaurant gehörte, war ein alter Chinese. Die Übernachtung kostete SFr.26.- Etwa 200 m entfernt von unserer Unterkunft, befand sich der Eingang zum Nationalpark Manuel Antonio. Um dahin zu gelangen, musste man durch einen kleinen Meeresarm waten, dessen Tiefe, je nach Gezeitenstand, vom Knie bis zur Brust reichte. Nachdem wir uns im Zimmer eingerichtet hatten, gingen wir in den Nationalpark. Für den Eintritt mussten wir pro Person SFr.1.70 bezahlen. Der Nationalpark lag an der Küste und demzufolge gehörten neben den Wanderwegen durch die tropische Vegetation auch einige traumhaft schöne Strände und einsame Buchten dazu. Wir wanderten auf zum Teil sumpfigen Pfaden und badeten an der Playa Manuel Antonio. Gegen 16 Uhr begann es plötzlich heftig zu regnen. Als wir bei unserem Hotel ankamen, waren wir vom Regen völlig durchnässt. Zudem klebte noch sehr viel Sand an unseren Körpern. Zu Abend assen wir im Restaurant der Cabinas Los Almendros. Das Essen war billig und sehr gut. In unserem Zimmer hörten wir manchmal so komische Geräusche, welche vom Schrank herkamen. Zwischen den Hohlräumen der Decke, krabbelten wahrscheinlich Ratten herum. Doch damit nicht genug, denn plötzlich huschte eine grosse Kakerlake (7 cm) unter unserem Bett hervor und verschwand im Schrank. cr-11
Da tauchte noch eine kleinere auf, die schon bald Opfer einer Schuhsole wurde. Die Grosse versuchten wir aus unserem Zimmer zu treiben, doch blieb dieses Unterfangen erfolglos. In der Hoffnung, dass die Kakerlake in der Nacht nicht auf unser Bett hüpfen würde, schliefen wir ein.

28. Tag, Fr den 5. August
Gegen 11 Uhr gingen wir in den Nationalpark. Wir fanden ein schönes Plätzchen zum Baden. Die Wellen waren gerade sehr hoch als wir ins Meer gingen. Wenn man sich nicht vorsah, konnte es passieren, dass man von der Welle erfasst, unter Wasser auf den Boden gedrückt und an den Strand gespült wurde. So kam es, dass Nadine, auf dem Rücken schwimmend, das Gefühl hatte die nächste Welle wäre harmlos. Wie man sich doch täuschen kann! Christoph sah noch wie die Welle auf Nadine zukam ...... dann sah er nichts mehr. Wenig später tauchte ein Fuss aus dem weiss schäumenden Wasser auf. Dann kam Nadine ganz zum Vorschein. Sie spuckte ein wenig, schien aber wohlauf zu sein. Sie war durch die Welle unter Wasser gedrückt worden und hatte so durch den Sand zwei Schürfungen am Rücken davongetragen. Aufgrund der zunehmenden Flut mussten wir unseren Platz verlassen. Wir gingen an eine andere Bucht. Nadine legte sich an den Strand und Christoph setzte sich an einen Holztisch um im Tagebuch zu schreiben. Er hatte kaum mit Schreiben angefangen, als er ein Weissschulteräffchen entdeckte. Er ging zu Nadine um ihr zu berichten. Unterdessen waren noch mehr Affen aufgetaucht. Grössere und kleinere kletterten und sprangen zum Teil sehr nahe über unseren Köpfen in den Zweigen der Bäume herum. Ein Äffchen kam so nahe, dass man es problemlos hätte füttern können. Das Füttern der Tiere war jedoch verboten. Zu Abend assen wir im Soda Marlin. Hier in Manuel Antonio war das Essen viel billiger, besser und man musste kaum darauf warten, wie beispielsweise in Tamarindo. Zurück im Hotel wurde Nadine von einer Kakerlake erschreckt, die auf dem WC-Spülkasten sass. Christoph wollte sie mit seinem Schuh erledigen, doch sie verschwand im Spalt zwischen der WC-Schüssel und dem Spülkasten. In der Zwischenzeit hatte Nadine eine weitere Kakerlake unter unserem Bett gesichtet. Christoph mit dem Turnschuh bewaffnet, wartete am anderen Rand des Bettes. Als die Kakerlake unter dem Bett hervorkam, wurde sie von Christoph attackiert.
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Der erste Hieb verfehlte sein Ziel noch knapp, doch der Zweite traf umso mehr. Um die Kakerlake zu töten, brauchte es noch einige Hiebe mehr. Aus dem zerquetschten Insekt war eine braune Sosse gespritzt, die nun am Boden klebte und fürchterlich zu stinken begann. Christoph wollte die zweite Kakerlake im Bad auch noch zur Strecke bringen. Sie versteckte sich jedoch immer noch im Spalt. Kurze Zeit später schaute er noch einmal nach; da krabbelte sie plötzlich aus ihrem Versteck hervor, hüpfte auf den Rand der WC-Schüssel und fiel hinein. Christoph reagierte sofort und drückte den Hebel für die Spülung. Doch ausgerechnet in diesem Moment kam viel zu wenig Wasser. Die Kakerlake wurde zwar im Wasserwirbel herumgedreht aber nicht heruntergespült. Er machte den Deckel zu, so dass die Kakerlake wenigstens darin gefangen war. Nach einer Weile öffnete er den WC-Deckel um nachzuschauen. Die Kakerlake war weg! Noch während er überlegte wo sie wohl sein könnte, kroch sie unter dem Schüsselrand hervor und verschwand sogleich wieder darunter. Christoph versuchte noch einmal zu spülen, doch es war immer noch zu wenig Wasser im Spülkasten. Er machte den Deckel wieder zu. Dies alles war uns zuviel. Wir beschlossen am nächsten Morgen nach einer neuen Unterkunft zu suchen.
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29. Tag, Sa den 6. August
Heute standen wir bei Zeiten auf. Erwähnt sei noch, dass die Kakerlake, die sich gestern unter der WC-Schüssel verkrochen hatte, doch noch das Schicksal einer Herunterspülung erlitt. Im Badezimmer stank es fürchterlich, wahrscheinlich von der Kakerlake. Ein Grund mehr dem Hotel Manuel Antonio den Rücken zu kehren. Wir gingen zu den Cabinas Los Almendros. Wir hatten ja schon einmal dort zu Abend gegessen und die Cabinas hatten auf uns einen guten Eindruck gemacht. Wir fragten nach dem Preis und waren erstaunt, dass das Zimmer pro Nacht nur CRc 4000, etwa SFr.35.- , kostete. Die Cabinas waren schon alle ausgebucht, doch zu unserem Glück wurde heute ein Zimmer frei. Nachdem wir uns einquartiert hatten, gingen wir noch in den Nationalpark. Wir wanderten auf demselben Pfad wie am Donnerstag.
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Diesmal wollten wir jedoch noch weiter wandern. Da es in der Nacht geregnet hatte, waren unterwegs sumpfige Stellen zu bewältigen. Zum Glück waren wir mit unseren Wanderschuhen bestens ausgerüstet und nicht wie unter einigen anderen eine Deutsche, die völlig entnervt mit ihren "weissen" Turnschuhen nur mühsam vorwärts kam. Auf dem Rückweg sahen wir noch ein Faultier. Es handelte sich dabei um das Dreizehenfaultier. Es kletterte gerade im Zeitlupentempo einen Baum hinauf, als wir es entdeckten. Weil sich das Faultier so träge bewegte, war es einfach zu fotografieren. Wieder zurück in unserem Hotel, richteten wir uns noch fertig ein. Zu Abend assen wir hier im Restaurant. Es war wie am Donnerstag wieder sehr gut.

30. Tag, So den 7. August
Das Frühstück hier im Restaurant war ausgezeichnet. Man konnte Toast mit Butter und Marmelade, Früchte mit Joghurt und Müesli oder Spiegeleier mit Speck haben. Am Vormittag gingen wir an den Strand im Nationalpark. Für das Mittagessen hatten wir uns je ein Sandwich zum Mitnehmen bestellt. Wir badeten im Meer und faulenzten am Strand. Man musste immer schauen, dass man nicht von der Flut überrascht wurde. Deshalb war es von Vorteil mit seinem Badetuch nicht zu Nahe ans Wasser zu gehen, wenn man nicht fortgespült werden wollte. Leider zogen schon am frühen Nachmittag Wolken auf. Wir brachen auf, um rechtzeitig beim Hotel zurück zu sein. Knapp entkamen wir dem Gewitter. Danach war wieder einmal das Wäschewaschen fällig. Nadine schrubbte, Christoph spülte und wrang die Wäsche aus. Wir hatten uns hier schon gut eingelebt und es gefiel uns sehr gut.

32. Tag, Di den 9. August
Zwischen 9 Uhr und 9 Uhr 20 sollten wir für die heutige Raftingtour abgeholt werden. Als um 9 Uhr 30 immer noch niemand gekommen war, telefonierte Christoph nach Quepos. Die Verbindung war sehr schlecht und er verstand nicht viel. Die Frauenstimme am anderen Ende der Leitung sagte nur, "don`t worry", wenn wir reserviert hätten, würden wir schon abgeholt.
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Fünf Minuten später klingelte das Telefon an der Reception. Der Anruf war für uns. Leider sei der Jeep nicht mehr fahrtüchtig und müsse repariert werden. Benachrichtigen hätte man uns nicht früher können, weil sie es selber nicht rechtzeitig erfahren hätten. Die Tour war für heute also ins Wasser gefallen, sollte aber dann am nächsten Tag stattfinden. Wir beschlossen in den Nationalpark zu gehen. Vorher rüsteten wir uns beide mit neuen Gummi-Sandalen (Badeschuhe) aus. Wir wollten die Rundwanderung um die Punta Catedral machen. An einigen Stellen hatte man eine herrliche Aussicht aufs Meer. Nach etwa einer Stunde waren wir wieder am Ausgangsort. Am Strand war gerade ein Weissrüsselbär aufgetaucht. Er hatte überhaupt keine Angst vor den Touristen, die ihn bestaunten. Ja, er war sogar so frech, dass er versuchte das Essen von jemandem zu stehlen.
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Der Weissrüsselbär gehört zur Familie der Nasenbären und wird in Costa Rica als Pizote bezeichnet. Wir lagen noch ein wenig an den Strand. Etwa um 14 Uhr verschwand die Sonne hinter den Wolken. Wir badeten noch einmal und wollten dann zurück zum Hotel. Als wir unsere Sachen zusammenpackten, entdeckte Nadine plötzlich eine Schlange. Sie war in den Ästen eines Baumes direkt am Strand, nur etwa 5 m von unserem Platz entfernt. Es war eine grüne Palmenviper, die etwa 1 m lang und giftig war. Auf dem Rückweg sahen wir noch einige Totenkopfäffchen, die wild in den Bäumen turnten und herumsprangen. Zu Abend assen wir "Marisco grande" für zwei Personen. Wir bekamen eine grosse Platte mit verschiedenen Meeresfrüchten. Separat dazu wurde uns noch Gemüse und Salat serviert.

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