Reisebericht Australien 1996

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Alice Springs & West MacDonnel N.P.

Der folgende Reisebericht enthält Auszüge aus dem Tagebuch von Nadine & Christoph Maggi.

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13. Tag, Freitag den 12. Juli
Wir schliefen heute fast bis 7 Uhr und beeilten uns deshalb etwas beim Aufräumen des Autos. Da wir jetzt nicht mehr wie bisher das Bett unten hatten, was überaus eng war, mussten wir nicht alles wieder umstellen. Wir schliefen nämlich oben, gerade unter dem Dach, wo eigentlich das Bett auch gedacht war.
Bevor wir abfuhren, gingen wir noch zur Rezeption, um für die zwei nächsten Übernachtungen im voraus zu reservieren. Als erstes fuhren wir nun zu Simpsons Gap im West MacDonnell Nationalpark. Dies ist eine Felsschlucht, in dessen Gebiet sich die sehr scheuen Blackfoot Rockwallabies befinden. Wir hatten Glück und konnten eines beobachten. Dann ging es weiter zum Standley Chasm. Hier hatte es zum ersten Mal viele Touristen. Ein Wanderweg führte in die sehr enge und steile Schlucht aus roten Felsen.
In einem anderen Nationalpark, dem Ellery Creek Scenic Reserve kochten wir den Rest des "Chili con carne" mit Nudeln. Das warme Essen tat uns gut, denn es war ziemlich windig und kühl (16° C).
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Bei unserem nächsten Halt, wieder im West MacDonnell Nationalpark, wanderten wir in der Schlucht Serpentine Gorge, die einer Schlangenlinie glich. Hier gab es noch einen steilen Wanderweg zu einem Lookout, von welchem man über die Schlucht blicken konnte.
Unser nächstes Ziel war Ochre Pits, ein freigelegter Felsen, der aus weissem, gelben und rotem Ocker bestand. Die Aboriginals verwendeten das Ockerpulver als Farbe für ihre Felsmalereien.
Wir fuhren weiter nach Glen Helen wo wir die Nacht verbringen wollten. Nachdem wir uns einen Platz gesichert hatten, fuhren wir noch zur Ormiston Gorge. Da die Sonne schon hinter den Felsen verschwunden war, wurde es langsam ungemütlich. Wir machten deshalb kehrt und fuhren zu unserem Camp zurück.
Für den Abwasch unseres Geschirrs konnten wir die "Küche im Freien" benutzen. Bisher waren wir uns T-Schirt-Wetter gewöhnt doch hier hatten wir nebst T-Shirt und Pulli noch die Windjacke an. Da es draussen so kalt war, machten wir es uns in unserem Auto gemütlich und vermieden es nochmals hinaus zu gehen. Um uns aufzuwärmen kochten wir Tee und Kaffee.

14. Tag, Samstag den 13. Juli
Bereits um 7 Uhr 30, es war bitter kalt, fuhren wir los. Die Scheiben waren innen beschlagen und die Motorhaube war mit einer Frostschicht überzogen. Wir mussten also unsere Heizung aktivieren !
Auf einer ebenen Sand -und Steinpiste fuhren wir etwa 22 km bis zur Redbank Gorge. Niemand war so früh schon unterwegs, so dass wir die Schlucht mit den vielen roten Felsbrocken und dem fast ausgetrockneten Teich für uns hatten.
Wir fuhren weiter und mussten eine lange Strecke mit vielen holprigen Abschnitten fahren, bis wir kurz vor Hermannsburg zum Palm Valley abbogen. Am Strassenrand war ein Schild auf welchem "4 WD only" stand. Überraschenderweise war aber die Strasse gut befahrbar und wir fragten uns wieso die Strecke nur für 4WD gedacht war.
4 km vor dem Palm Valley befand sich noch ein Lookout. Wir parkten dort und kochten unser Mittagessen. Es gab Schweinsgeschnetzeltes mit orientalischem Reis. Nach dem Essen bestaunten wir noch die Aussicht vom Lookout. Danach fuhren wir weiter und schon bald hatten wir die Antwort auf die Frage wegen dem "4 WD only". Die Strasse wurde immer sandiger und schwieriger zu befahren. Zum Teil führte sie durch ausgetrocknete Flussbette und über steile Kuppen. Unser Bushcamper quälte sich nur langsam voran und nach etwa einer halben Stunde erreichten wir den Parkplatz beim Palm Valley.

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Wir machten eine Wanderung durch das wunderschöne Tal. Es war faszinierend so viele Palmen an einem Ort zu sehen, wo man sie nicht erwartet. Es handelt sich um eine spezielle Art, welche nur noch an diesem Ort und sonst nirgendwo auf der Welt zu finden ist. Diese Palmen sind ein überlebendes Relikt, welches aus der Zeit stammt, wo es auch in diesem Teil von Australien noch Regenwald gab.
Unsere Wanderung führte durch ausgetrocknete Flussbette, durch Palmenwald und über Sandbänke. Gegen 16 Uhr gingen wir zurück zum Auto und fuhren zum Campingplatz des Palm Valleys. In dieser Gegend war es der einzige Campingplatz und es gab kaum noch freie Plätze. Wir kamen zu einem Auto, welches quer über zwei Stellplätze parkiert war. Dank einem Australier, der auch hier campierte, wurde der Wagen für uns umparkiert. Dieser war scheinbar absichtlich so abgestellt worden um für jemanden den Platz zu reservieren.
Vor dem Abendessen nahmen wir wieder einmal eine Dusche. Danach schrieben wir noch die letzten Karten, als plötzlich unser Nachbar an das Auto klopfte. Er machte uns darauf aufmerksam, dass ein Ranger ( Wildhüter ) über die Gegend des Palm Valley informieren werde. Darauf zogen wir uns warme Kleider an und gesellten uns zu den anderen Leuten am Lagerfeuer.

15. Tag, Sonntag den 14. Juli
In aller Früh ( 7 Uhr 10 ) verliessen wir als erste den Campingplatz. Es war noch vor Sonnenaufgang und sehr kalt. Mit der Heizung konnten wir uns langsam aufwärmen. Kaum waren wir abgefahren, sahen wir fünf wildlebende Pferde, die grasten.
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Heute wollten wir zum Kings Canyon und hatten eine Strecke von ca. 200 km vor uns. Die Fahrbahn war gar nicht mal schlecht, sie bestand hauptsächlich aus kompakter roter Erde mit einer Sandschicht. Plötzlich überquerte vor uns eine Herde Kamele ( Dromedare ) die Strasse. Als wir näher auf sie zukamen, suchten sie gemächlich das Weite. Etwa um 11 Uhr 30 erreichten wir den Kings Canyon. Am Nachmittag machten wir eine Wanderung durch den Canyon, welcher aus der Ferne beeindruckender aussah, als er es dann aus der Nähe war.
Am späteren Nachmittag machten wir noch eine kleinere Wanderung zu einem Wasserloch. Es war sehr tief, schwarz und galt als heiliger Ort der Aboriginals. Danach fuhren wir weiter zum Campingplatz Kings Creek Homestead.

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